Presse-Information | Stadtbergen, 02. Juni 2021

Höchster Respekt für die Leistungen

Die schwäbische Arbeiterwohlfahrt verabschiedet drei langjährige Kita-Leiterinnen. Zusammen brachten sie es auf fast 100 Dienstjahre.
Ein großes Aufsehen um die eigene Person war zwar nie „ihre Sache“, doch nach so vielen Dienstjahren konnten sich Karola Schnierle (fast 37 Jahre Leiterin der AWO-Kindertagesstätte „Spatzennest“ in Langweid), Bärbel Hayn (fast 30 Jahre in der AWO-Kindertagesstätte „Regenbogenhaus“ in Kempten-Sankt Mang, davon 19 Jahre als Leiterin) und Christine Fischer (fast 37 Jahre Leiterin des AWO-Kinderhauses „Purzelbaum“ in Augsburg-Haunstetten) dann doch nicht so „sang- und klanglos“ verabschieden.

Allein schon die Kinder und die Teams ließen das nicht zu. Bereits Ende 2020 galt es „Tschüss“ zu sagen, nun aber – nach Monaten bedenklicher Coronavirus-Infektionszahlen, in denen ein Zusammenkommen nicht möglich war - richtete der Träger, die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schwaben, eine kleine corona-konforme Veranstaltung an der Stadtbergener Geschäftsstelle aus, um die Leistungen zu würdigen. Und so freuten sich die drei einstigen Kita-Verantwortlichen, nicht nur Silke Scherer, Vorstand für Kinder- und Jugendhilfe, zu treffen, sondern auch deren Vorgänger Hans Scheiterbauer-Pulkkinen, der die überwiegende Zeit ihrer AWO-Tätigkeit ihr Chef gewesen war. Ein Blick von Silke Scherer in die Personalakten ergab, dass Bärbel Hayn 1991 als Kinderpflegerin in der Kemptener Einrichtung angefangen hatte. Nur kurze Zeit später, im Oktober 1992, übernahm sie die Gruppenleitung als „zuverlässige, freundliche und qualifizierte Kraft“, wie es in einer Stellungnahme hieß. 2001 wurde ihr die Leitung des Hauses übertragen. Die Freude, mit jungen Menschen zu arbeiten, war von Beginn an ihre Triebfeder. „Ich wollte ursprünglich Lehrerin werden. Das klappte letztlich jedoch nicht und so entschied ich mich für die Kita“, so Bärbel Hayn rückblickend. Karola Schnierle hatte im März 1984 ihre Arbeit in der Einrichtung in Langweid aufgenommen. Sie hatte damals unter allen Bewerberinnen „mit Abstand den besten Eindruck“ hinterlassen und konnte bereits auf sechs Jahre Berufserfahrung zurückgreifen. „Ich selber wurde in keinem Kindergarten betreut, aber mein jüngerer Bruder war eines der ersten Kindergartenkinder am Ort. Die Leiterin erlaubte es mir, ihn dort zu besuchen. Das war eine tolle Frau und ein echtes Vorbild für mich. Von da an habe ich mich von meinem Berufswunsch nicht mehr abbringen lassen“, erzählt sie. Christine Fischer, die weiterhin als Verwaltungskraft in der Kita in Haunstetten tätig ist, startete im Oktober 1984. In einer Stellungnahme des früheren Arbeitgebers hieß es: „Fräulein Christa war durch ihr feines, hilfsbereites Benehmen bei Kolleginnen und Kindern sehr beliebt. Sie verstand es ausgezeichnet, sicher der jeweiligen Arbeit und den Kindern anzupassen.“ Dabei hatte sie eigentlich einen ganz anderen Plan: „Ich wollte ursprünglich zur Kripo, benötigte für eine Einstellung jedoch Berufserfahrung in sozialer Arbeit und bin dann einfach in der Kita geblieben“, erzählt „der Kindergarten-Cop“.
Den höchsten Respekt für die Leistungen aller drei Leitungen sprach Scheiterbauer-Pulkkinen aus. „Es gab neben den pädagogischen Herausforderungen einiges zu bewältigen. Bei uns war immer viel los“, sagte er und erwähnte etwa den großen Umbruch 2005 im Rahmen der Umsetzung des BayKiBiG, den Krippenausbau im Jahre 2008 sowie den stetig wachsenden Fachkräftemangel. Hinzu kamen Anforderungen hinsichtlich Umwidmungen und baulicher Veränderungen. „Vielen Dank für alles. Wir werden dieses gute, über so viele Jahre gepflegte Miteinander sehr vermissen“, sagte Silke Scherer, überreichte jeweils einen bunten Blumenstrauß und lud dazu ein, der AWO Schwaben doch mal einen Besuch abzustatten, wenn die neue Geschäftsstelle in Stadtbergen fertiggebaut ist.