AWO-Chef Beyer kritisiert Bayerns Sozialministerin Haderthauer

Thomas BeyerMit großer Irritation reagiert der Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in Bayern Thomas Beyer auf den aktuellen Vorschlag von Staatsministerin Christine Hader­thauer, Vorschriften für osteuropäische Haushaltshilfen so zu ändern, dass auch Pflegeleistungen der Grundpflege erbracht werden dürfen.

„Es trifft zu, dass es eine zentrale gesellschaftliche und politische Herausforderung ist, Gute Pflege für alle dauerhaft bezahlbar zu machen. Das gilt auch für den Wunsch vieler älterer Menschen, so lange wie möglich in der eigenen vertrauten Umgebung zu bleiben. Aber was Ministerin Haderthauer vorschlägt, ist definitiv der falsche Weg“, bezieht Beyer klare Position.

Bayerns AWO-Chef warnt nicht nur davor, dass Haderthauer offensichtlich hauswirtschaftliche Kräfte ohne besondere Qualifikationsanforderungen zur Pflege zulassen will. „Das unterläuft alle Qualitätsbemühungen, die auch die Ministerin sonst völlig zu Recht für die ambulante Pflege anmahnt“.

Für noch gravierender hält Beyer die Gefahr, dass der Vorstoß Hader­thauers dazu führen könnte, illegale Pflege salonfähig zu machen. „Der zehntausendfache Einsatz illegaler Pflegekräfte vor allem aus Osteuropa in deutschen und bayerischen Haushalten ist nur eines: illegal und eine Ausbeutung der pflegenden Menschen.“

Beyers Haltung ist eindeutig: „Die Arbeiterwohlfahrt kämpft erfolgreich um die Einführung eines bundesweiten Mindestlohns in der Pflege. Wir werden zum Beschäftigungsskandal Illegale Pflege nicht schweigen. Ich bitte Ministerin Haderthauer nachdrücklich, klar zu stellen, dass auch sie illegale Pflege nicht dulden wird. Der richtige Weg bleibt, gemeinsam für bessere Rahmenbedingungen für die ambulante und stationäre Pflege zu kämpfen.“