„Anna, ich hab Angst um dich“ – Film über Widerstandskämpferin bewegt Herzen

Beim Filmmatinée der AWO Schwaben im Alpenfilmtheater in Füssen begeisterte der Film „Anna, ich hab Angst um dich“, der das Leben der Widerstandskämpferin Anna Pröll nachzeichnet, das Publikum.

„Wir müssen doch gemeinsam gegen die rechtsradikalen Kräfte kämpfen“ und „wir haben immer gesagt so schlimm wird es nicht werden. Aber es ist noch schlimmer gekommen.“ Solche Zitate von Anna Pröll schlugen die Brücke zur Gegenwart. Damit, aber auch mit Erzählungen über ihre Lebensgeschichte, die stellvertretend stehen für die Schicksale tausender vollkommen unschuldiger Menschen, die von den Nationalsozialisten gedemütigt, gequält und ermordet worden sind, fanden ihre Worte den Weg in die Herzen der Kinogäste und mündeten in eine ergreifende Stille am Ende der Vorstellung im Alpenfilmtheater in Füssen.

„Wir müssen aufmerksam bleiben!“

In Kooperation mit dem AWO-Bezirksverband hatte der AWO-Ortsverein Füssen-Schwangau – im Rahmen des gemeinsamen Engagements für Demokratie – zum Film über die Widerstandskämpferin Anna Pröll ins Alpenfilmtheater in Füssen eingeladen. Der schwäbische AWO-Ehrenvorsitzende Dr. Heinz Münzenrieder bedankte sich für die Aktivitäten vor Ort und die Möglichkeit, den Film zu zeigen. „Wir müssen aufmerksam bleiben! Aber es macht mich zuversichtlich, dass immer noch achtzig Prozent der Deutschen den rechten Populisten nicht auf den Leim gehen und demokratische Parteien wählen“, vertraut er darauf, dass durch die Erinnerungen der Deutschen an die bitteren Erfahrungen mit dem Faschismus die Achtung demokratischer Werte fest verankert ist.

Mit einer Würdigung der starken Persönlichkeit Anna Prölls leitete Dr. Paul Wengert nach der Filmvorführung über zum Gespräch mit Annas Sohn und Filmemacher Josef Pröll. Wengert hat Anna Pröll 2003 als seinerzeitiger Augsburger Oberbürgermeister die Ernennungsurkunde zur Ehrenbürgerin überreicht. Die engagierte Demokratin und Antifaschistin habe aufrecht und unbeirrbar gegen menschliche Not und Unterdrückung gekämpft und von Anfang an die Gefahren erkannt, die vom nationalsozialistischen Regime ausgingen, erklärte Wengert. Er appellierte angesichts der aktuellen Anzeichen von Intoleranz, Rassismus und Gewalt an die Anwesenden: „Lassen Sie uns alle im Sinn von Anna Pröll unermüdlich, leidenschaftlich und kritisch für die Werte der Freiheit, der Demokratie, des Friedens und der Gerechtigkeit einstehen.“

Josef Pröll hat mit „Anna, ich hab Angst um dich“ ein starkes Werk geschaffen. Ein bewegender Zeitzeuginnenbericht bleibt so für die Nachwelt erhalten. Tobias Merz, Vorsitzender des AWO-Ortsvereins Füssen-Schwangau, bedankte sich bei ihm für sein persönliche Kommen und dafür, dass er die Botschaften seiner Mutter durch persönliche Berichte verstärkte und ihre Bedeutung für die heutige Gesellschaft unterstrich.

Bild: Freuten sich über eine gelungene Filmpräsentation und gute Gespräche mit den Kinogästen, von links: Tobias Merz (Vorsitzender des AWO-Ortsvereins Füssen-Schwangau), Dr. Paul Wengert (ehemaliger Augsburger Oberbürgermeister), Filmemacher Josef Pröll, Brigitte Protschka (AWO-Präsidentin) und Dr. Heinz Münzenrieder (AWO-Ehrenvorsitzender). Foto: AWO Schwaben