Das AWO-Seniorenheim in Aichach hat nach dem verheerenden Sturm zehn Seniorinnen und Senioren aus dem Kissinger „Haus Gabriel“ aufgenommen. Elf weitere Personen sollen im AWO-Seniorenheim Friedberg aufgenommen werden.
Nachdem das Dach des Seniorendomizils „Gabriel“ in Kissing durch den Sturm stark beschädigt worden war, zeigte sich auch die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schwaben sofort bereit, zu evakuierende Seniorinnen und Senioren in ihren nächstgelegenen Einrichtungen aufzunehmen.
Wie Heimleiter Stefan Hintermayr berichtet, sind am Sonntag zehn Personen ins AWO-Seniorenheim Aichach verlegt worden. „Die Rettungsdienste waren sehr freundlich und hilfsbereit. Wir bekommen außerdem Hilfe durch die Pflegekräfte aus dem Haus Gabriel, die mitgekommen sind und die Grundversorgung übernehmen. Auch im Nachtdienst stehen sie uns zur Seite. Das ist schon ziemlich einmalig“, sagt Hintermayr und freut sich über die gute „heimübergreifende“ Kooperation. Am AWO-Seniorenheim Friedberg bereitet man sich derweil auf die mögliche Aufnahme weiterer 11 Personen, die sich zum Zeitpunkt des Sturms nicht im Seniorendomizil „Gabriel“, sondern bei Angehörigen oder im Krankenhaus befanden, vor. Die Heimleitungen klären die Details.
Während des Sturms waren die zu Evakuierenden zunächst in der Kissinger Mehrzweckhalle unterbracht worden. „Unsere Teams hatten sich darauf eingestellt, sogar noch in derselben Nacht des Sturms die Menschen aufzunehmen und es hätten gern auch noch mehr sein können, um die Belastung für die Betroffenen möglichst gering zu halten“, sagt Dieter Egger, Vorstandsvorsitzender und Vorstand für Altenhilfe bei der AWO Schwaben. Der Heimbetreiber Compassio hatte jedoch entschieden, die Seniorinnen und Senioren zunächst in eigene Einrichtungen zu verlegen, auch wenn sich diese zum Teil rund 200 Kilometer weit entfernt befinden.
Schäden gibt es auch an den Einrichtungen der AWO Schwaben. Besonders stark traf es den Kindergarten und die Krippe in Königsbrunn, die deshalb geschlossen bleiben müssen. Von einer lädierten Begegnungsstätte der AWO Kissing berichtet der Ortsvereinsvorsitzende Thomas Muth. „Unsere Lichtkuppeln wurden eingeschlagen. Die Feuerwehr hat sie aber umgehend abgedeckt. Zum Glück ist niemand verletzt worden.“
Trotz eigener „Sturmherausforderungen“ will Muth in den nächsten Tagen auf die Ehrenamtlichen im Ortsverein zugehen, um Hilfe fürs AWO-Seniorenheim in Aichach zu organisieren. Ein kleiner ehrenamtlicher Besuchsdienst könnte dazu beitragen, den verunsicherten Evakuierten eine ganz besondere Zuwendung und damit ein Stück weit „Normalität“ zu bieten. Darüber hinaus hat das Heim auch enge Kontakte zum AWO-Ortsverein Aichach, der dort regelmäßig vor Ort ist.