Den AWO-Frauen ein Gesicht geben

„Macherinnen. Helferinnen. Frauen und die AWO“ – so heißt die Ausstellung, mit der die bayerische Arbeiterwohlfahrt die Leistungen ihrer Pionierinnen wie auch derzeit Aktive – anlässlich ihres 100jährigen Bestehens besonders würdigt. Jetzt wurde die Schau unter freiem Himmel vor dem Nürnberger Rathaus einer Öffentlichkeit vorgestellt.

Mit dabei war auch eine kleine schwäbische Delegation, gehörte doch Maria Simon in Augsburg zu den auf den Schautafeln dargestellten AWO-Helferinnen der ersten Stunde. Als der Bezirksverband Schwaben 1947 nach dem Verbot durch die Nationalsozialisten wiedergegründet wurde, wirkte sie dort bis 1951 als Geschäftsführerin. „Viele dieser Macherinnen haben nie die große Öffentlichkeit gesucht, bewirkten aber in der zweiten Reihe viel Gutes. Wir wollten ihnen ein Gesicht geben“, sagte Isabel Krieger, die die Ausstellung konzipierte. Brigitte Protschka, stellvertretende Vorsitzende und Gleichstellungsbeauftragte der AWO Bayern und Schwaben, spannte den Bogen in die Neuzeit, die gesamtgesellschaftliche Defizite in der Gleichstellung von Frauen und Männern aufweise. „Wir waren schon mal besser. Die Quote der Frauen in Führungspositionen und in der Politik ist wieder rückläufig“, merkte sie an und lobte den AWO-Landesverband, der zur nächsten Wahl mit einer paritätisch besetzten Doppelspitze antritt. Oberbürgermeister Marcus König (CSU), der die Ausstellung gemeinsam mit dem bayerischen AWO-Landesvorsitzenden Thomas Beyer eröffnete, zeigte sich derweil zufrieden mit dem gestiegenen Anteil an Frauen in seiner Stadtregierung. Wer Interesse an der Schau hat: Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert, kann aber auch online gesehen werden unter www.awo-bayern.de

Foto: Daniela Ziegler