Großer Festakt zum Jubiläum 

20_jahre_zasVon Oktober bis Dezember 2008 veranstaltete das Zentrum für Aidsarbeit Schwaben (ZAS) im Rahmen des 20-jährigen Bestehens die Aids-Präventionswochen für Augsburg Stadt und Land unter der Schirmherrschaft von Landrat Martin Sailer und Augsburgs Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl. Über 50 Informations- und Aufklärungsveranstaltungen von der Gesundheitsmesse über Schulveranstaltungen, Lehrerworkshops, Infostände auf Sportevents, in Discos, Juzes u.v.m. brachten Jung und Alt auf den neuesten Wissensstand zum Thema HIV/Aids.

Mit dem Festakt in der Augsburger Komödie wurde dann offziell gefeiert.

Dass Aidsarbeit nur gelingen kann als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, wurde durch das Programm und die Gästeliste des Abends deutlich. „Politiker, Prak- tiker, Wissenschaftler, Lehrer, Ärzte, Pfegepersonal, Betroffene, Ehrenamtliche, Künstler und Medienleute müssen zusammenwirken, um das Thema HIV/Aids wach zu halten, aufzuarbeiten und den Menschen zugänglich zu machen“, verdeutlichte ZAS-Leiterin Ulrike Alban die Botschaft des Abends.

Dr. Heinz Münzenrieder, Vorsitzender des Präsidiums und des Verwaltungsrates der schwäbischen Arbeiterwohlfahrt, erinnerte an die 80er Jahre, als in Bayern noch die Idee der Internierung der Aidskranken kursierte. Er würdigte die Mitarbeiter des ZAS, die in 20 Jahren ihr Bestes gegeben haben, um HIV-positiven Menschen die notwendige Begleitung zukommen zu lassen, Menschen in Risikosituationen bestmöglich zu beraten und Multiplikatoren fachlich aktuell zu schulen.

An die Zeit vor den ersten wirksamen Medikamenten erinnerte auch Franz Stockmeier, Vorsitzender des Selbst- hilfevereins Think Positive e.V.: „Damals war selbst in der Homosexuellen-Szene die Ausgrenzung enorm“ und weiter mahnte er, dass – auch wenn heute nicht mehr so panisch auf die Diagnose Aids reagiert werde wie noch vor 20 Jahren - es nach wie vor viele Missstände gebe, gegen die angekämpft werden müsse.

1987, auf dem Höhepunkt der Aidsepidemie, richtete das Bayerische Staatsministerium 11 Psychosoziale Aidsberatungsstellen ein, darunter das ZAS, die mit den Gesundheitsämtern und Aidshilfen das Bayerische Drei-Säulen-Erfolgsmodell bilden, das sich bis heute bewährt. Als Vertreter dieser Politik würdigte der neue Gesundheitsminister Dr. Markus Söder den Einsatz des ZAS und unterstrich den Stellenwert der Aidsprävention in Bayern auch für die Zukunft.

Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl sprach dem ZAS seinen Dank für seine Arbeit aus, bekundete aber auch deutlich: „Allerdings bedrückt uns dieser Jahrestag auch, denn er führt uns unsere bisherige Ohnmacht gegenüber Aids unmissverständlich vor Augen“. Der Landtagsabgeordnete Dr. Linus Förster lobte, dass die Stagnation der Zahl Infzierter in Deutschland im Vergleich zur weltweiten Zunahme als Erfolg zu sehen sei, für den die Arbeit von Institutionen wie dem ZAS verantwortlich seien.

Radio Fantasy-Moderator Sven Häberle führte glamourös durch den Abend und ließ per Einspieler Hella von Sinnen, Barbara Schöneberger und Dirk Bach zum Jubiläum gratulieren.

Beiträge des Ballett- und des Opernensembles des Theaters Augsburg bereicherten den Festakt ebenso wie die Tanzdarbietungen der Hiphop-Gruppe Da Funk.