Presse-Mitteilung | Stadtbergen, 10. Juli 2024

Psychologin Dr. Stephanie Linder auf dem Balkon der Beratungsstelle in Augsburg.

Seit Juni 2024 leitet Dr. Stephanie Linder das AWO-Zentrum für Aidsarbeit Schwaben (ZAS). Ihre Vorgängerin Ulrike Alban, die 23 Jahre lang das Zentrum geleitet hat, wurde in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Als Hauptaufgabe sieht die neue Leitung die Zukunftssicherung des Angebots. So gilt es, im öffentlichen Bewusstsein nachhaltig mehr Akzeptanz für Aufklärung und Solidarität zu schaffen.

Leitungswechsel in Fachstelle der AWO Schwaben

 

Mit Dank und Anerkennung hat die Arbeiterwohlfahrt Schwaben (AWO) die langjährige Leiterin des AWO-Zentrums für Aidsarbeit Schwaben (ZAS), Ulrike Alban, in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Alban prägte 23 Jahre lang mit unermüdlichem Engagement und großer Expertise die Arbeit des Zentrums, das seine hellen, freundlichen Beratungsräume in einem Altbau in der Schaezlerstraße 36 in Augsburg hat und für ganz Schwaben zuständig ist. Nach einer gemeinsamen Übergangsphase mit ihrer Vorgängerin leitet seit Juni Dr. Stephanie Linder die Einrichtung. „Eine meiner Hauptaufgaben ist die Zukunftssicherung des Angebots“, berichtet sie voll Tatenkraft. „Obwohl unser Angebot seit so langer Zeit etabliert ist, gilt es auch weiterhin dem Thema HIV das Stigma zu nehmen und damit im öffentlichen Bewusstsein nachhaltig mehr Akzeptanz für Aufklärung und Solidarität zu schaffen.“ Die Psychologin brennt für die präventive Arbeit und ist stolz auf ihr kompetentes Team, das viele Ideen für die Entwicklung der Angebote habe. 

Finanzierung ist nicht ausreichend gesichert

Neben der inhaltlichen Ausrichtung geht es jedoch auch um die Finanzierung der Angebote. „Leider müssen wir bei neuen Angeboten von Jahr zu Jahr um die Finanzierung kämpfen“, so die 31jährige Linder. Marion Leichtle-Werner, Finanzvorständin des AWO-Bezirksverbands Schwaben: „Es kann nicht sein, dass wir im Auftrag des Freistaats Präventions- und Beratungsarbeit für die Bürger*innen leisten und hierfür als Wohlfahrtsverband Geld mitbringen müssen“. Für die Arbeit des ZAS werden nicht alle Kosten übernommen und die AWO Schwaben muss jährlich das entstehende Defizit selbst tragen. „Unter der Führung von Frau Alban wurde das ZAS zu einem anerkannten Ort der Aufklärung, Beratung und Unterstützung für Menschen mit HIV und Aids und deren Angehörige. Gemeinsam werden wir dafür kämpfen, dass diese wichtige Arbeit weitergeht und die Finanzierung kostendeckend und zukunftsfähig ist“, sichert Brigitte Protschka, Präsidentin der schwäbischen AWO zu.

Aufklärung und Prävention sind wesentlich

Für Dr. Stephanie Linder ist Aufklärung über HIV und Aids ein Herzensanliegen: „Es ist wichtig, dass wir mit unseren Angeboten dazu beitragen, eine Veränderung des Wissens und der Haltung gegenüber HIV und den Menschen, die davon betroffen sind, anzustoßen.“ Aus der einst tödlichen Diagnose ist über den medizinischen Fortschritt eine chronische Erkrankung geworden, mit der HIV-positive Menschen bei frühzeitiger Erkennung lange und gesund leben können. Für viele Betroffene sind jedoch Ausgrenzung und Diskriminierung nach wie vor ein großes Problem. Und dies geschieht nicht nur im privaten oder beruflichen Kontext. „Besonders belastend sind Diskriminierungserfahrungen im Gesundheitsbereich“, weiß die neue Leiterin des ZAS aus den Gesprächen mit Klient*innen und ihren Mitarbeiter*innen. „Dabei handelt Fachpersonal, zum Beispiel in Rehabilitationseinrichtungen, häufig aus eigener Unsicherheit und fehlendem Wissen unsensibel. Das verdeutlicht uns, wie wichtig unsere Schulungen für Fachkräfte im Gesundheitsbereich sind. In diesen klären wir über HIV auf und bauen bestehende Unsicherheiten ab.“

Kostenloses und anonymes Angebot für ganz Schwaben

Über Infektionswege, Prävention, Test- und Gesprächsangebote kann man sich auf der Internetseite des ZAS informieren: www.zas-schwaben.de. Die AWO-Einrichtung berät kostenlos und anonym. Linder ist sich sicher: „HIV bleibt grundsätzlich ein Thema, das uns alle angeht, da es allen persönlich begegnen kann.“