Presse-Information | Stadtbergen, 15. März 2018

SPD und AWO erinnern an die prägende Persönlichkeit der Sozialdemokratie in Augsburg, Neu-Ulm und ganz Schwaben.

Ein Gedenkstein auf dem anonymen Gräberfeld des vormaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen ist für Clemens Högg (1880-1945) auf Initiative der schwäbischen Arbeiterwohlfahrt und SPD errichtet worden. Im Beisein der Högg-Enkelin Gabriele Rauch widmeten die Vertreter, darunter insbesondere solche aus Augsburg und Neu-Ulm, den Stein direkt vor Ort und übergaben ihn somit offiziell seiner Bestimmung.

Er erinnert von nun an auf besondere Weise an die prägende Persönlichkeit der Sozialdemokratie in Schwaben in der Weimarer Zeit und das Mitglied des Bayerischen Landtages sowie des Augsburger Stadtrates. Högg war Initiator der AWO in Schwaben und Gründer der AWO-Verbände in Neu-Ulm und Augsburg. In Neu-Ulm übte er in der schwierigen Zeit des Umbruchs 1919 das Bürgermeisteramt aus. Fast die gesamte Zeit der NS-Herrschaft verbrachte er in Haft, im Februar 1945 überstellte ihn die SS vom KZ Sachsenhausen nach Bergen-Belsen, wo er am 11. März 1945 starb. Für den AWO-Schwaben-Vorsitzenden Heinz Münzenrieder ist das Gedenken an Clemens Högg – und an andere Widerstand gegen Hitler Leistende – auch Verpflichtung, die ihnen von den Nationalsozialisten geraubte Würde wenigstens posthum wiederherzustellen. Zur feierlichen Steinübergabe kamen auch Margarete Heinrich, Vorsitzende der Augsburger SPD-Stadtratsfraktion, sowie die schwäbischen Mitglieder des Deutschen Bundestages, Ulrike Bahr und Karl-Heinz Brunner. Bahr, die auch Vorsitzende der schwäbischen SPD ist, betonte in ihrer Würdigung der Persönlichkeit Höggs die Wichtigkeit des Erinnerns an den Widerstand gegen das NS-Regime. „Clemens Högg ist für uns Verpflichtung, den aktuellen rechtsextremen Bestrebungen aktiv etwas entgegenzusetzen.“ (Fotos: Martin Bein)