Presseinformation der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Bayern e.V.

Gemeinsame Erklärung der Verbände

Arbeiterwohlfahrt Landesverband Bayern
Paritätischer Wohlfahrtsverband Bayern
Sozialdienst katholischer Frauen Landesverband Bayern

Die bayerische Arbeiterwohlfahrt, der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Bayern und der Sozialdienst katholischer Frauen Landesverband Bayern lehnen das geplante Betreuungsgeld entschieden ab.

Die Verbände appellieren an die Regierungsparteien, das Gesetzesvorhaben zu stoppen und die eingeplanten Bundesmittel für das Betreuungsgeld besser in den quantitativen Ausbau und in die Weiterentwicklung der Qualität von institutioneller Kindertagesbetreuung sowie der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern zu investieren.

„Der Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem vollendeten 1. Lebensjahr ab Mitte 2013 droht zu scheitern. Stattdessen will der Bund das für den Ausbau dringend benötigte Geld – immerhin 1,2 Milliarden Euro pro Jahr ab 2014 – lieber in ein unsinniges Betreuungsgeld stecken. Gebot der Stunde ist die Unterstützung finanzschwacher Kommunen für mehr Betreuungsplätze und nicht ideologische Spiegelfechtereien“, erklärt Thomas Beyer, der Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in Bayern.

Auch der Sozialdienst katholischer Frauen lehnt das Betreuungsgeld ab. „Frauen wünschen sich eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zudem haben viele Frauen, insbesondere Alleinerziehende, gar keine Wahl – sie müssen erwerbstätig sein“, so Elisabeth Maskos, die bayerische Landesvorsitzende des Sozialdienst katholischer Frauen.

"Familien mit Kindern stärker zu unterstützen und ihre Leistungen anzuerkennen ist ganz sicher notwendig. Das Betreuungsgeld ist dafür aber der völlig falsche Weg“, stellt Margit Berndl, Vorstand des Paritätischen in Bayern fest. „Mit dem Betreuungsgeld wird für Familien real keine neue Wahlmöglichkeit geschaffen. Es hat schlicht nur symbolischen Charakter“. Familien mit geringem Einkommen und insbesondere Alleinerziehende könnten damit nicht auf ihre Erwerbstätigkeit verzichten. Sie seien weiterhin auf einen Betreuungsplatz für ihr Kind angewiesen. Die staatlich finanzierte Anerkennung erhielten besser verdienende Eltern die es sich leisten können zuhause zu bleiben oder mit dem Betreuungsgeld dann ihr Au-pair-Mädchen zu finanzieren. „Mit gerechter Unterstützung, Anerkennung der Elternschaft und mit sinnvoller frühkindlicher Erziehung und Bildung für die Kinder hat dies nichts zu tun!", urteilt Berndl.