Zu den Artikeln „Unzufrieden mit hervorragenden Pflegenoten“ (Augsburger Allgemeine, Lokales) und „Tipps und Tricks für bessere Pflegenoten“ (Augsburger Allgemeine, Bayern) vom 14.01.2010, von Ute Krogull

pflege-tüv
In 24 Alten- und Pflegeheimen und mit 2000 hauptamtlich Beschäftigten versorgt die Arbeiterwohlfahrt, Bezirksverband Schwaben e.V. (AWO), 2300 oft schwerstpflegebedürftige alte Menschen mit pflegerischen Leistungen.

16 dieser 24 Häuser sind vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) inzwischen dem sogenannten Pflege-TÜV unterzogen worden. Die hier erzielten Beurteilungen liegen in einem breiten Spektrum und reichen von den Gesamtnoten 1,0 bis 2,6 (Anlage). Viel wichtiger sind aber die Einzelergebnisse. Sie beschreiben die Qualität der Leistungen des beurteilten Hauses durchaus im Detail.

Zu den beiden o.g. Artikeln nimmt die AWO Schwaben wie folgt Stellung:

  1. Der Pflege-TÜV durch den MDK erfolgt unangemeldet. Er ist ein neues und bislang das einzige Instrument der strukturierten und vergleichenden Qualitätsprüfung in der stationären und ambulanten Altenhilfe. Er dient nicht nur der bloßen Feststellung eines Ergebnisses, sondern ist im Sinne der pflegebedürftigen Menschen auch ein hochwertiges Beratungsinstrument und ein Forum des Austausches mit den Pflegekassen. Die Versorgungsqualität der Bewohnerinnen und Bewohner eines Heimes wird hier umfassend – bis hin zum körperlichen Zustand des einzelnen Menschen – überprüft.
  2. Die AWO Schwaben e.V. begrüßt diese Prüfungen. Sie sind richtig. Aber sie wurden auch neu eingeführt. Und sie sind deshalb selbst immer wieder einer Prüfung zu unterziehen und fortzuentwickeln. Dies geschieht auch gerade im Einvernehmen der Kassen und der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege als größter Träger der Pflegeeinrichtungen. Sollten sich entsprechend der Ausführungen im Bayern-Teil der AZ Trägerverbände einer Prüfungsrevision querstellen, so bezieht sich dies ausdrücklich nicht auf die AWO. Künftig kommen zum Pflege-TÜV auch noch die mit wissenschaftlicher Unterstützung projektierten Prüfungen der Heimaufsichten der Landkreise und kreisfreien Städte hinzu.
  3. Das in den heutigen Qualitätsüberprüfungen des MDK insgesamt über dem bayerischen Durchschnitt liegende Abschneiden der schwäbischen AWO-Häuser liegt – entgegen dem in den o.g. Berichten fälschlicherweise entstehenden Eindruck – nicht am Tricksen und Fälschen des Trägers und seiner Mitarbeiter oder an kurzfristiger Vorbereitung. Es ist vielmehr das Ergebnis eines hauseigenen langjährigen, dauerhaft und langfristig angelegten Qualitätsmanagements mit speziell hierfür eingesetzten Fachkräften.
  4. Selbstverständlich gibt es keine Arbeit ohne Fehler. Wenn auch einzelne Fehler passieren, so kann die Gesamtleistung eines Hauses trotzdem sehr gut sein. Und dass richtig dokumentiert werden muss, ist klar. Wie sonst sollen medizinisch-pflegerische Leistungen nachvollzogen und nachgewiesen werden können?


Stadtbergen, den 14.01.2011

Dieter Egger
Stv. Vorstand