Presse-Information | Stadtbergen, 20. Juli 2016

In Schwabmünchen zieht das komplette AWO-Seniorenheim um. Wie Betreuer und Bewohner den Umzug bewältigen.

Ein Kellner schreitet mit einem Getränkewagen durch die Lobby, ein gut gelaunter Mitarbeiter trägt einen Stapel Akten in den glänzenden Lift, von irgendwoher hallt fröhliches Stimmengewirr durch die lichtdurchflutete Eingangshalle. Ein neuer Tag in einem renommierten Hotel ist angebrochen, könnte man auf den ersten Blick meinen. Doch in der Schwabmünchner Giromagnystraße ist derzeitig etwas völlig anderes im Gange: Das Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt (AWO) zieht samt Kranken-/Altenpfleger, Koch und Kegel in einen modernen Neubau um, was sowohl Betreuer als auch Bewohner vor gewaltige Herausforderungen stellt.

Auf mehr als 6.000 Quadratmetern Grundfläche werden bald 86 Pflegeplätze bezogen sein und rund 100 Arbeitsplätze entstehen. Doch zunächst gilt es, die wichtigsten Aufgaben zu bewältigen: Köche und Servicekräfte müssen momentan beide Häuser gleichzeitig versorgen, abends treten freiwillige Nachtwachen ihren Dienst in den Etagen an. Denn gerade älteren Menschen fällt es oft schwer, die gewohnte Umgebung zu verlassen und sich neu zu orientieren. Doch die Bewohner nehmen den Ortswechsel gelassen, denn sie werden von den Betreuern seit Wochen darauf vorbereitet. „Ich habe jedes einzelne Zimmer den Angehörigen, Betreuern oder Bewohnern vorher gezeigt“, berichtet Heimleiterin Angelika Schmidt, „Die Koordinierung dieser vielen Termine war aufwändig, aber es hat sich gelohnt.“
Beim Umzug der 50 Senioren helfen schließlich alle zusammen: Experten für Rollstuhltransporte, Ambulanz-Fahrer, engagiertes Betreuungspersonal mit hauseigenem VW-Bus. Selbst AWO-Kollegen aus Bobingen, Gersthofen, Haunstetten und Bad Wörishofen legen unermüdlich Hand mit an. Heimleiterin Schmidt scheint an allen Orten gleichzeitig zu sein, doch auch sie wirkt entspannt und zufrieden: „Sicher sind die Bewohner aufgeregt. Aber alles läuft reibungslos ab.“ Und die Mitarbeiter scheinen in der Tat an alles gedacht zu haben: Als Willkommensgruß liegen selbst gebastelte Glückskleeblätter und Schokoladentäfelchen auf den Betten bereit und vielerorts finden sich versteckte „Kuschelecken“ für Senioren, die sich einfach besonders gern mögen. Und die geliebten Habseligkeiten der pflegebedürftigen Menschen? „Ich selbst habe wohl an die 300 Umzugskartons gepackt“, erzählt Betreuerin Carmen Rohrer lachend, während sie eine Kiste voller Christbaumkugeln in einem Wandregal verstaut. Spaß und Begeisterung für die Arbeit ist für sie und das ganze Betreuungsteam das Allerwichtigste und dies wirkt sich auch sichtlich auf das Wohlbefinden der Bewohner aus. Nachdem diese das erste Mittagessen im neuen Essbereich genossen haben, macht sich so mancher Bewohner auch schon auf Erkundungstour durch das Gebäude, in dem es wahrlich einiges zu entdecken gibt - so etwa gemütliche Sitzgruppen mit riesigen Flachbildschirmen oder ein hochmoderner Mehrzweckraum, der sich mit einem Handgriff in eine Hauskapelle umwandeln lässt.
Der Umzug scheint den meisten Beteiligten aufrichtige Freude zu bereiten, aber freilich ist noch lange nicht alles unter Dach und Fach: Einer der Bewohner ist emsig auf der Suche nach seinem Fernseher, in einem Verwaltungsbüro wird ein Verlängerungskabel vermisst, eine ältere Dame wartet auf ihren Rollstuhl – um endlich mal wieder eine Zigarette rauchen zu können. Doch die Helfer bleiben auch in diesen Fällen zuversichtlich, wenn auch allmählich bei allen die Schultern und die Beine schmerzen. Die gute „Verwaltungsfee“ Angelika Kirsch belohnt sich am Ende eines jeden Umzugstages zumindest auf ihre ganz eigene Art und Weise, nämlich mit zwei Kugeln Eis, wie sie sagt. Grinsend setzt sie hinterher: „Damit der Akku wieder läuft.“

Neue Kontaktdaten
AWO-Seniorenheim Schwabmünchen
Giromagnystraße 6
86830 Schwabmünchen
Telefon: 08232/96720
Fax: 08232/9672500
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Träger
AWO-Bezirksverband Schwaben e.V.

Zahl der Plätze
86 (74 Einzelzimmer, sechs Doppelzimmer)

Besonderheiten
  • Wohngruppenmodell: Sechs Wohngruppen in drei Trakten ermöglichen ein Zusammenleben in einem familienähnlichen Verbund und zugleich den Rückzug ins Private
  • Alle Pflegestufen, auch rüstige Senioren werden aufgenommen
  • Mit Palliativpflege