Das Zentrum für Aidsarbeit Schwaben (ZAS) der Arbeiterwohlfahrt, Bezirksverband Schwaben, hat seine Aufklärungsarbeit ausgebaut. Für das Präventionsprojekt „Starke Männer“ hatte es den Witty-Jugendförderpreis in Höhe von 10.000 € erhalten.

Witty/ZAS
Die Ansteckungsgefahr ist bekannt – doch längst nicht gebannt. Allein 2009 infizierten sich 3200 Menschen in Deutschland mit dem HIV-Virus. Aufklärung tut mehr denn je not. Mit dem Projekt „Starke Männer“ – dem Gewinner des mit 10.000 € dotierten Witty-Jugendförderpreises 2009 – intensivierte das Zentrum für Aidsarbeit Schwaben (ZAS) der Arbeiterwohlfahrt, Bezirksverband Schwaben, seine Präventionsarbeit.

Mit dem Preisgeld finanzierte das ZAS beispielsweise vier Wochenendworkshops in der Schwäbischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Babenhausen (Landkreis Unterallgäu) für Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Großraum Augsburg. „Ohne den Witty-Jugendförderpreis hätten wir die finanziellen Mittel nicht aufbringen können“, meinte Ulrike Alban, die Leiterin des ZAS im Augsburger Stadtzentrum.
Das Angebot kam an: Die Workshops waren alle umgehend ausgebucht. „In der üblichen HIV-Prävention stehen Übertragungswege und Schutzmöglichkeiten im Vordergrund, die Ausbildung emotionaler Handlungskompetenzen kann in der Regel lediglich eine untergeordnete Rolle spielen", berichtet Johann Adelhardt, der Diplom-Sozialpädagoge vom ZAS.
Für die Workshops mit unterschiedlichen Zielgruppen – darunter muslimische und schwule Jugendliche – wählte er einen umfassenderen Ansatz. Im Mittelpunkt: die eigene Einstellung. Und die zentrale Frage: Wie kann ich meinen Standpunkt verteidigen, z. B. bei Safer Sex? Da sind „Starke Männer“ gefragt, so der treffende Titel des Projekts. „Was zu tun wäre, ist bekannt, doch nicht immer wird danach gehandelt.“ Ein offener Umgang mit den eigenen Wünschen und Vorstellungen führe auch zu einem offenen und bewussten Umgang mit Sexualität, meint Adelhardt. Viele Lerninhalte wurden in Gruppen erarbeitet. Einmal galt es, ein Ei so zu verpacken, dass es einen Sturz aus drei Metern Höhe übersteht. Da war Teamwork gefragt. Ein Ei überlebte.
Insbesondere am Wochenende mit einer muslimischen Jugendgruppe aus Augsburg, die mit ihrem Imam angereist war, betrat auch das ZAS-Team Neuland. Gebetsteppiche lagen in der Jugendbildungsstätte in Babenhausen aus, der Koran immer in Griffweite. Sex? In der Runde eher ein Tabu, dafür im vertraulichen Einzelgespräch ein umso wichtigeres Thema.
Nach den Workshops ist das mit dem Witty-Jugendförderpreis finanzierte Projekt noch längst nicht abgeschlossen: „Wir haben neue Module erstellt, die wir künftig Schulen und Jugendgruppen anbieten werden“, erklärt Ulrike Alban, die Leiterin des Zentrums für Aidsarbeit Schwaben.
Insbesondere die Nachhaltigkeit des Projekts und die ausgebuchten Workshops überzeugten Dr. Hubert Witty, Geschäftsführer des gleichnamigen Familienbetriebs in Dinkelscherben: „Wir wollten mit der Verleihung des Witty-Jugendförderpreises an das Zentrum für Aidsarbeit Schwaben ein Zeichen setzen. Toll, was es damit im Bereich Aufklärungsarbeit auf die Beine gestellt hat.“ ZAS-Leiterin Ulrike Alban spielte den Ball gleich zurück: Für dieses heikle Thema gewinne man nur äußerst schwer Spender und Sponsoren. „Das Engagement der Firma Witty-Chemie ist ein echter Glücksfall, um das Thema AIDS wieder stärker ins Bewusstsein zu bringen.“

 

 

Wie kann ein rohes Ei einen Sturz aus drei Metern Höhe unbeschadet überstehen?

 

Wie kann ein rohes Ei einen Sturz aus drei Metern Höhe unbeschadet überstehen?
Beim Workshop war Teamarbeit gefragt. Wie kann ein rohes Ei
einen Sturz aus drei Metern Höhe unbeschadet überstehen?

 

 

Zusammen mit der Sozialpädagogin Marion Fuchs hinterfragten die Teilnehmer ihre Vorstellungen von einer idealen Beziehung.
Zusammen mit der Sozialpädagogin Marion Fuchs hinterfragten
die Teilnehmer ihre Vorstellungen von einer idealen Beziehung.

Bilder: Witty